San Martin de los Andes nach Cafayate 02.01.2011 – 12.02.2011
Das neue Jahr hat für uns bis jetzt richtig gut begonnen. Seit wir in San Martin de los Andes losgefahren sind, hat uns das Wetter bis auf ein paar kleine Regengüsse, nur Sonne und Wärme gebracht. Wir hoffen, wir werden die nächste Zeit diese Temperaturen beibehalten können.
Von San Martin de los Andes waren wir Richtung Junin de los Andes aufgebrochen. Ausser wieder einmal Wellblechpisten war nichts spektakuläres dabei. Über diese Pisten gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder man fährt mindestens 80km/h, so fliegt mann über das Wellblech, oder man nimmt die ruhige Variante und bleibt so ca. bei 20-40km/h. Wir entscheiden uns meistens für die 2te Variante, die Südamerikaner natürlich immer für die Erste. Solche Pisten gehören zu unseren täglichen Fahrten, sind jedoch eigentlich ganz gut zu fahren.
Im Touristeninfo hatten wir uns über den Parc Nacional Lanin informiert. Da der Eintritt wieder einmal horrend war, hatten wir uns entschieden die Route Richtung chilenische Grenze zu machen, wobei man auch in den Parque Nacional Lanin fahren muss. Dort wird jedoch kein Eintritt verlangt. Die Strecke im Park war wunderschön. Der Weg führte durch Araukarienwälder bis hin zum Volcan Lanin (3728m ü.M.). Die spitze des Vulkans war leider bei unserer Ankunft mit Wolken verhangen. Wir beschlossen, uns dort auf dem Camping Almacen niederzulassen. Zu unserem Erstaunen war dieser Campinplatz im Nationalpark gratis. Mann darf jedoch maximal 2 Tage dort verbringen. Das hatten wir ausgenutzt und haben auch noch diverse Wanderwege in der Umgebung abgelaufen.
Am zweiten Tag haben wir dann Jenny und Ben kennengelernt. Die zwei rasen mit einem modifizierten Cheep Wrangler durch die Gegend. Bei uns Vieren hatte es von Anfang an gepasst. So genossen wir mit Ihnen am Fusse des Volcan Lanin einen gemütlichen Abend. Am nächsten Tag hatten wir beschlossen zu Viert nach Chile überzusetzen und dort zu den Termas Pozones zu gehen. Weil man dort die ganze Nacht durch baden kann, sind wir erst um 22.00 zu den Termen gegangen. Es hatte ein bisschen viele Leute, aber sonst war es wunderbar. Auf dem Agro Camping in der Nähe hatten wir unser Lager aufgeschlagen und mit Ihnen 2 Abende grilliert und natürlich auch noch die Autos wieder einmal gewaschen.
Die Zeit zu Viert war zu kurz, darum hatten wir beschlossen alle nach Pucon zu gehen. In Pucon hatten wir eine richtig gemütliche Zeit. Am Abend waren wir auch noch mal Sushi essen gegangen. War richtig lecker und anschliessend natürlich der obligate 1/4 Liter Helado (Eis, Glace, Gelati). In Pucon gibt es auch einen schwarzen Sandstrand. So hatten wir uns auch noch am nächsten Nachmittag an den Strand aufgemacht und das erste Mal in America del sur gebadet. Eigentlich wollten wir auch noch eine Dampfschifffahrt machen. Doch das Dampfschiff wurde gerade auf Dieselbetrieb umgebaut. Leider leider leider…..
Nun war die Zeit der Verabschiedung gekommen. Da Jenny und Ben ja in den Süden unterwegs sind und wir in den Norden. Und niemand von uns wollte nachgeben und umkehren. So haben wir uns nach 6 Tagen voneinander verabschiedet. Wir hoffen die Beiden haben in Patagonien noch eine gute Zeit und natürlich auch nicht zu kalt……
Nachdem wir die letzten Tage nicht so vom Fleck gekommen waren, hatten wir uns die Route Los Lagos vorgenommen. Wieder einmal schön viel Schotter. Unser Ziel war in die Nähe von Lonquimay zu kommen, da es dort eine sehr schöne Rundfahrt mit dem 4×4 geben soll. Unterwegs waren wir noch durch den Parc Nacional Conguillio. Dort sind wir auf den Volcan Llaima mit 3125m über Meer gestossen der uns gleich wieder in den Bann gezogen hatte mit seinen richtig breiten Lavaströmen die im 2003 entstanden waren.
Wie man sehen kann, hatten es uns die Vulkane angetan. In dieser Region hat es sehr viele davon. Doch was wir nicht wussten, dass schönste, oder der schönste Vulkan stand uns noch bevor. Der Volcan Lonquimay mit seinen 2890m über Meer. Wir waren sprachlos. Wir können nur sagen: „Lasst Bilder sprechen!“
Nachdem wir die traumhafte Rundfahrt beim Volcan Lonquimay gemacht hatten, waren wir für eine Nacht ins Suizandina schlafen gegangen. Man merkte, das es von Schweizern aufgebaut wurde. Ausser dem Badezimmer war für uns sonst nicht wirklich etwas besonders. Am nächsten Tag hatten wir vor das erste Mal auf die Panamericana zu fahren. Sollte man ja schon auch einmal gewesen sein. Ziel war für uns das Weingut Viña Chillan, früher unter dem Namen Tierra del Fuego bekannt. Wir fuhren also zu diesem Weingut und da es gerade Mittag war hatten wir dort gleich zu Mittag gegessen. Der Chef, ein Schweizer, war noch nicht anwesend. Als er kam wurden wir sehr herzlich empfangen. Da es uns so gut gefallen hat, haben wir Ihm einen persönlichen Link auf unserer Homepage erstellt. Unter „Schöne Plätze“ könnt Ihr mehr darüber erfahren.
Danach hat es uns an die Westküste gezogen. Vom Lago Vechuquen (der teuerste Camping überhaupt, teurer als in Europa) über das herzige Dörfchen Las Cabras, das vom Tourismus zur Zeit noch in Ruhe gelassen wird. In Las Cabras haben wir den herzigen Camping Aqua Park gefunden, und sind gleich 3 Tage geblieben. Die Besitzer sind sehr freundlich und hilfsbereit. Am Abend haben wir mit Freunden der Besitzer, die auch campiert haben, ein Riesenfest veranstaltet. Der Bauer neben dem Camping hat uns noch 2 Masikolben frisch vom Feld gepflückt geschenkt. Für uns war es Erholung pur.
Nach unserer Pause in Las Cabras ging es an die Westküste und über Constitution bis rauf nach Vina del Mar und dann schnell wieder zurück Richtung Anden. An der Westküste ist zur Zeit Hochsaison, das heisst es geht schlimmer zu und her als in Rimini oder Mallorca. Darum haben wir uns so schnell wie möglich vom Massentourismus verabschiedet. In der Nähe des Paso Cristo Redentor haben wir übernachtet und sind dann früh am Morgen über den Pass gefahren, und natürlich auch noch zum Monumento Cristo Redentor, das auf gut 4000 m Höhe liegt. Unser „Monschta“ hat das mit Bravur bestanden, ausser die Einspritzung ist nicht mehr ganz mitgekommen. Aber ein bisschen weisser Rauch darf ja dann auch sein.
Nachdem wir die wunderschöne Passfahrt beendet hatten, beschlossen wir in Uspallata eine Nacht zu bleiben. Dort sind wir wieder auf den Deutschen Bernhard gestossen, der mit seinem T4 allein durch die Gegend fährt. Wir haben in bereits in Bariloche getroffen. Wir beschlossen, uns in Mendoza auf dem Camping Suizo wieder zu treffen. Der Camping Suizo in Mendoza ist einfach herrlich. Ruhig, sicher und ein super Klima in der heissen Jahreszeit. Wir waren ganze 3 Tage dort. Bei Aussentemperaturen von über 35° ist einfach nichtstun angesagt.
Nachdem wir unsere Reisebatterien wieder vollgetankt hatten, und unsere Köpfe richtig durchgelüftet worden sind (von den vielen Eindrücken), haben wir uns wieder auf Tour begeben. Unser nächstes Ziel war die Difunta Correa. Damit hat es eine Geschichte auf sich. Die 1841 verschiedene Deolinda Correa, war die Frau eines Gauchos, die sich im hochschwangerem Zustand in der Wüste von San Juan auf die Suche nach ihrem in den Zivilkrieg verschollenen Mann begab. Sie gebar unterwegs, starb verdurstend, doch das Kind überlebte an ihrer Milch spendenden Brust. Dadurch ist dort ein Wahlfahrtsort entstanden, der eigentlich nichts mit der Kirche zu tun hat. Da es aber in Argentinien ein sehr spezieller Ort ist, hat die Kirche dort sogar eine Kirche erbaut. An der Difunta Correa werden die kuriosesten Dinge abgelegt, darunter auch Schmuck.Aus dem Schmuck wurde 80kg Gold gewonnen, damit wurde das Hotel an der Difunta Correa erbaut. Besonders viele alte Autonummern werden dort abgelegt, darunter die Erste aus dem Jahr 1929. So nun genug geschichtliches. Schaut es euch doch einfach an. Ach ja, natürlich haben auch wir unsere Reise von der Difunta Correa schützen lassen. Bis jetzt hat es uns geholfen.
Anschliessend sind wir nach Villa San Agustin de Valle Fertil aufgebrochen. Die Anfahrt möchten wir euch nicht vorenthalten, obwohl Asphalt hat es uns richtig Spass gemacht. Und wir haben die ersten riesigen Kakteen gesehen. In San Agustin angekommen, haben wir uns auf einem kleinen Campingplatz niedergelassen. Dort sind wir 2 Tage geblieben und haben mal wieder grosse Wäsche gemacht, da wir keine Lavadero gefunden haben. Bernhard mit seinem T4 hat uns dort auch wieder gefunden. Da wir ja sowieso abgemacht haben, zu zweit über den Paso Agua Negra zu fahren, hat es gerade gepasst.
Nachdem nun wieder alles sauber war, hatten wir neuen Tatendrang. Wir fuhren nun zum Parque Triasico Ischigualasto, auch Valle de La Luna genannt. Im Park kann man sich nur mit einem Konvoi bewegen. So haben wir uns Diesem angeschlossen. Der Trip ging an die 4 Stunden. War interessant…..
Da es nach der Führung wieder stark gewindet hatte, und wir Lust auf eine ruhige Nacht hatten, sind wir noch bis zur Talampaya Schlucht gefahren. Unserem nächsten Ziel auf unserer Reise. Dort haben wir wieder Marc mit seiner Familie getroffen. Am nächsten Tag machten wir uns auf in die Talampayaschlucht. Da man nicht mehr selber rein fahren darf, haben wir uns Tickets für einen Bus besorgt. Nach ca. 1/2h Fahrt in einem Flussbett ist uns plötzlich der Fluss entgegengekommen. Der Bus musste umkehren und die ganze Tour wurde storniert. Wir beschlossen nochmals einen Tag zu warten, um eventuell dann in die Schlucht reinzukommen. So blieben wir alle den ganzen Tag dort und relaxten mal wieder. Am Abend kamen noch 2 Bündner, Marian und Fabio. Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf in die Talampayaschlucht und der ganze Rundkurs klappte ohne Wasser. War wirklich wunderschön aber heiss…….
Nach der Führung hatten alle 4 Parteien beschlossen, über den Paso Agua Negra zu fahren. So machten wir uns auf Richtung Paso. Nach 2 Übernachtungen, eine auf knapp 2000m, machten wir uns auf zum Zoll und dann über den Pass. 4753 Meter über Meer. Ob das wohl unser Landy aushält. Die Frage stellen sich andere wohl auch noch. Aber seht selbst. Wir können nur wieder mal sagen, wir lassen die Bilder sprechen.
Nach ca. 7h Passüberfahrt waren wir im Valle del Elqui angekommen. Das Tal ist für 3 Sachen berühmt. Erstens wird dort der berühmte Pisco hergestellt, Nationalgetränk der Chilenen, eine Art Traubentrester. Zweitens für Astronomen der perfekte Ort um in die Sterne zu schauen, da weder Nebel noch Staub die Sicht trüben. Und zuguterletzt für die Esoteriker liegt das Tal auf einem der Weltmediriane(Shakras) und soll kosmische Strahlung anziehen. Das Tal ist richtig schräg. Es ist eigentlich eine Wüste, da es aber einen Fluss hat, werden alle Hänge mit Wasser versorgt und so entstehe ein grün, grau, braunes Spiel mit der Landschaft. Nachdem wir eine Nacht im Tal geschlafen haben, hatten wir uns von den anderen verabschiedet und sind wieder einmal alleine weitergezogen.
Bevor wir jedoch wieder einen 4000er in Angriff nehmen wollten, haben wir uns entschieden, den Parque Nacional Pan de Azucar zu besuchen. Der Strand war so schön, dass wir gleich 2 Tage geblieben sind. Natürlich war auch noch eine kleine Wanderung dabei.
Danach machten wir uns auf in Richtung Minengebiet von Chile. Das heisst, wo Gold und andere Erze abgebaut werden. In El Salvador wollten wir uns ein Camp für die Nacht suchen, doch leider haben wir dort nichts gefunden. Darum sind wir gleich bis an die Zollstation von Chile durchgefahren. Der Weg dorthin war richtig einsam. Auf 3785 müM. war dann die Zollstation. Das war eine lustige Nacht, da wir unseren Körper von 0 auf diese Höhe brachten. Doch wir lernten noch Geologen kennen, die uns ein feines Teelein brauten und damit konnten wir die Höhe einigermassen überstehen.
Nun war die Zeit gekommen. Wir machten uns allein über den Paso de San Francisco auf. Wir haben uns morgens um 07.30 auf den Weg gemacht, da ca. 200km von der chilenischen zur argentinischen Zollstatioin zwischen uns lag und dann nochmals 100km bis zum nächsten Dorf. Die Fahrt war nicht so beeindrucken wie auf dem Agua Negra, doch gelohnt hat es sich auf jeden Fall. Es war eine richtig schöne Fahrt. Aber seht es euch selber an.
In Fiambala angekommen ist uns ein bisschen alles in die Hose gegangen. Die Termas del Fiambala, die wir eigentlich anfahren wollten waren nur durch eine Flussüberquerung zu schaffen. Da es aber so geregnet hat, war es kein normaler Fluss mehr sondern ein wirklich reisender Fluss der gesperrt war für die Autos. Darum haben wir uns in Fiambala eine Nacht aufgehalten und sind dann über Belen, Andalgala, Richtung Alto Verde nach Tafi del Valle gefahren. Die Fahrt war sehr anstrengend, weil es sehr viele Spitzkehren gab und der ganze Boden entweder Ripio (Geröll) oder Tierra (Erde, Sand) war. Dazu kam das wir im nördlichen Regenwald von Argentinien waren und es regnete nur. Da haben wir wirklich einmal unser 4×4 gebraucht. War eine richtige Schlammschlacht. Doch wir sind durchgekommen.
Am nächsten Tag hatten wir von der Kälte und dem Regen genug und sind mit einem Umweg zu den Quilmes Ruinen nach Cafayate gefahren wo wir wieder einmal Marc mit seiner Familie und Bernhard auf dem Camping getroffen haben. Da wir eine kleine Magenverstimmung hatten, haben wir beschlossen 2 Tage zu bleiben. Am zweiten Tag war die Magenverstimmung kuriert und wir sind am Abend fein essen gegangen. Das Restaurant hatte WIFI und Ihr könnt darum jetzt unseren aktuellen Bericht lesen. Da soll einer sagen mann kann nicht 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Und so sieht Cafayate aus. Ein wirklich sympathisches Städtchen.
Als Nächstes machen wir uns über den höchsten Strassenpass (4972müM.) der Welt auf. Der soll westlich von Salta liegen und heisst Abra del Acay. Dies soll eine der einsamsten Punastrecken sein. Danach machen wir uns über den Paso de Jama nach San Pedro de Atacama auf, und hoffen wir finden jemanden der mit uns die Lagunenroute mit dem Salar del Uyuni in Bolivien fährt. Mal schauen. Zur Zeit hat es dort leider immer noch zuviel Wasser auf dem Salar. Aber dies und noch viel mehr werdet Ihr im Teil 7 unseres Trips erfahren. In dem Fall bis bald.